FroschNews 2022 #6
Nun haben wir nach 3 Jahren (2018-2020) mit viel zu wenig Niederschlag 2022 wieder eine extrem lang anhaltende Trockenheit in den Sommermonaten.
Im Juli und August war es bei uns im Südwesten fast durchgehend heiss, und es hat zum Leidwesen der Natur so gut wie gar nicht geregnet. Für unsere Amphibien wenig erfreulich.
Blicken wir auf die Entwicklung unserer Amphibienbiotope im Juli und August zurück:
Im Werrabronner Teich haben sich in den Sommermonaten Algen und verschiedene Wasserpflanzen enorm vermehrt und ein riesiger Algenteppich hat sich auf der Oberfläche des Gewässers ausgebreitet, auf dem sich teilweise massenhaft Grünfrösche versammeln.
Werrabronner Teich mit viel Bewuchs am 18.07.22
Viele Teichfrösche sitzen auf dem Algenteppich in der Sonne (08.08.2022)
Ringelnattern fühlen sich hier auch sehr wohl und sind regelmässig im Wasser anzutreffen.
Diese Ringelnatter lauert auf unvorsichtige Frösche und Kaulquappen (04.08.22)
Frosch küsst Ringelnatter (04.08.2022)
Was die Kaulquappen der Springfrösche angeht, sind erstaunlicherweise auch Mitte August noch immer viele Quappen zu sehen, teilweise sogar noch ohne Beine, was eigentlich nicht zu erklären ist. Warum entwickelt sich ein Teil der Kaulquappen nicht weiter? Am Nahrungsangebot kann es nicht liegen. Das Wasser des Teichs ist zwar durch den Zufluss vergleichsweise kühl, kann aber auch nicht die Ursache für die enorme Verzögerung der Metamorphose sein.
Am 8.August schwimmen noch immer zahlreiche Kaulquappen im Algengeflecht. Einige haben immerhin Beinchen.
In dem im Frühjahr von uns neu angelegten Folienteich auf der Bergseite der B3 hat sich einiges getan.
Zu Beginn des Juli enthielt der Tümpel noch viel Wasser und die Wassermenge hat im Laufe der trockenen Wochen auch nur langsam abgenommen.
Neuer Folienteich am 11.07.2022
Neuer Folienteich am 08.08.2022
Er wurde von den Gelbbauchunken anscheinend ausgiebig zur Fortpflanzung genutzt, denn am 11. Juli schwammen mindestens 50 Kaulquappen, darunter auch schon recht große, im Tümpelchen.
Gelbbauchunke und Kaulquappen im Tümpel (11.07.22)
Unkenquappen am 08.08.2022
Diese Kaulquappe sieht schon fast wie eine kleine Unke aus (28.07.22)
Die Metamorphose ist fast vollendet (28.07.22)
Im August waren nicht mehr so viele Unkenquappen zu sehen. Leider lauerten auch immer mehr Libellenlarven im Wasser und die zeitenweise auch zu beobachtenden kleinen Ringelnattern dürften die Kaulquappenzahl auch dezimiert haben. Aber insgesamt dürften sich die Gelbbauchunken in diesem kleinen Folienteich sehr erfolgreich fortgepflanzt haben!
In den mit Folie ausgelegten Wagenspurtümpeln hat sich das Wasser im linken Pfützchen bis Ende Juli gehalten, während das rechte schon Anfang des Monats ausgetrocknet war.
Der linke Wagenspurtümpel am 28.07.22
Im schlammigen Wasser des langsam austrocknenden Tümpelchen sitzen einige Gelbbauchunken (28.07.22)
In den echten Wagenspuren auf dem Weg stand Ende Juni Wasser und zu diesem Zeitpunkt haben Gelbbauchunken offenbar Laich abgegeben. Am 11. Juli enthielt die Wagenspur zwar noch etwas trübes Wasser, aber in Kürze würde sie ausgetrocknet sein. Daher habe ich die ca. 50 kleinen Kaulquappen, die darin herumschwammen, herausgefischt und in die Tümpelchen des großen Unkentümpelfelds auf der Baggerseeseite überführt.
Die echten Wagenspuren am 11.07.2022