Magerwiesen

Arbeitsgruppe Magerwiesen

  • Entfernen invasiver Pflanzenarten (Goldruten und Robinien)
  • Schutzmaßnahmen für Reptilien (Anlegen von Steinhäufen und Trockenmauern)

Grötzinger Knittelberg

Der Grötzinger Knittelberg ist eine Kulturlandschaft von großer ökologischer Bedeutung. Das Gebiet zeichnet sich durch eine für Karlsruhe einmalige Artenvielfalt wärmeliebender Pflanzen- und Tierarten aus. Dabei weisen vor allem die flachgründigen, kalkhaltigen Magerrasenflächen eine sehr kräuterreiche und bunte Vegetation auf. Diese bietet ein reiches Nahrungsangebot für zahlreiche Schmetterlings-, Wildbienen- und Heuschreckenarten. Unter anderem findet man häufig Gottesanbeterinnen. In Kombination mit angrenzenden Gehölzflächen sind sie ein wichtiger Lebensraum für seltene Vogel- und Reptilienarten.

Ein großes Problem für die sensiblen Magerrasenflächen stellt die invasive kanadische Goldrute dar. Sie war eine der ersten Zierpflanzen, die von Nordamerika nach Europa gebracht wurde und hat sich inzwischen von unseren Parks und Gärten sehr stark in die Natur ausgebreitet. Dort verdrängt sie durch ihre rasche Verbreitung leider sehr viele einheimische Pflanzenarten.

Der Naturtreff setzt sich auf zwei besonders wertvollen Magerrasenflächen dafür ein, dass die Goldrutenbestände wieder zurückgedrängt werden. Die wirkungsvollste Methode ist dabei das wiederholte Ausreißen der Stängel kurz vor der Blüte.

Früher wurde auf den sonnenbeschienenen Hängen des Knittelbergs sehr häufig Weinbau betrieben. Die Weinberge mit ihren Stützmauern und Lesesteinhaufen stellten ideale Refugien für wärmeliebende Reptilien wie Schlingnatter, Blindschleiche oder Zauneidechse dar. Die meisten Weinberge sind heute leider verschwunden. Anstelle der Weinberge bildeten sich häufig insektenreiche Magerrasenflächen, die für die Reptilien nicht weniger interessant sind. Da die Stützmauern und Steinhaufen langsam von Vegetation überwuchert werden oder zerfallen, engagiert sich der Naturtreff für den Erhalt dieser wichtigen Versteckmöglichkeiten für Reptilien. Neben der Pflege der bestehenden Elemente errichten wir immer wieder auch neue Steinhaufen und Trockensteinmauern.
Alle unsere Aktivitäten auf den Magerrasenflächen stimmen wir eng mit dem Umweltamt der Stadt Karlsruhe ab.