Themenreihe Klimawandel und Klimaschutz
Laut dem Umweltbundesamt verbrauchen die deutschen Haushalte ein Viertel der Gesamtenergie in der Bundesrepublik. Der größte Anteil wird dabei für die Wärmeerzeugung aufgewendet, über zwei Drittel der Endenergie entfallen auf die Beheizung der Wohnräume, weitere 14% auf die Warmwassererzeugung.
Viele Maßnahmen können dazu beitragen, den Energiebedarf in den eigenen vier Wänden zu senken – das dient dem Klimaschutz und schont den eigenen Geldbeutel. Aber wie? Das Klimaschutzkonzept 2030 der Stadt Karlsruhe sieht vor, die CO2-Emissionen bis 2050 drastisch zu reduzieren, um die Klimaneutralität zu erreichen. Dies entspricht den Vorgaben des Klimaschutzabkommens von Paris, welches die Bundesregierung 2015 unterzeichnete. Das bedeutet eine Minderung der gesamten CO2-Emissionen von 7.9 Tonnen pro Kopf und Jahr (Stand 2017) auf unter 0,5 Tonnen pro Kopf und Jahr. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die CO2-Emissionen von 7,9 Tonnen pro Kopf und Jahr (Stand 2017) auf unter 0,5 Tonnen pro Kopf und Jahr sinken. Klimaneutralität bedeutet, dass im gesamten Stadtgebiet nicht mehr Kohlenstoff ausgestoßen wird, als auf natürlichem Weg wieder über das Ökosystem in Böden und Pflanzen aufgenommen werden kann. Knapp ein Viertel der Emissionen wird durch den Energieverbrauch im privaten Haushalt verursacht (siehe Grafik). Durch Energieeffizienzmaßnahmen am Gebäude und energieeffizientes Verhalten können wir unseren Energie-verbrauch deutlich senken. Oft kann bereits mit überschaubaren Maßnahmen wie z. B. der richtigen Heizungseinstellung viel erreicht werden. So können wir nicht nur unseren CO2-Fußabdruck verringern und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch unsere Energiekosten merklich senken.
Unabhängige Energieberatung
Die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) unterstützt die Bürger*innen
mit ihren unabhängigen und zum Teil kostenfreien Energieberatungen – etwa zum energetischen Zustand, zu Sanierungsmaßnahmen, Fördermöglichkeiten, Messungen oder einfach durch eine Basisberatung. Finanziert durch die Initiative „Karlsruher EnergieQuartiere“ bietet die KEK allen Grötzinger Bürgerinnen kostenfreie Energieberatungen zentral im Stadtteil-Rathaus an. Anhand der Energieverbrauchsrechnungen, z. B. für Öl, Gas oder Strom, sowie Informationen zur Gebäudehülle (z.B. Alter der Fenster, Dämmung des Daches oder der Außenwände) wer-den erste Möglichkeiten einer energetischen Sanierung auf-gezeigt. Ergänzt wird die Energieberatung durch das Ange-bot von Thermografie- oder Luftdichtigkeitsmessungen vor Ort im Gebäude (dieses Angebot gilt allerdings nur innerhalb der Quartiersgrenzen). Doch die KEK berät nicht nur Eigentümerinnen in den Energiequartieren, sondern bietet für alle Karlsruher Bürger*innen verschiedene Energie-Checks in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg an.
Beim Basis-Check wird der Heizenergie und Stromverbrauch unter die Lupe genommen und Tipps zum Energiesparen gegeben. Die Beratung dauert ca. eine Stunde und ist kostenlos.
Beim Gebäude-Check kommen zum oben genannten Basis-Check noch eine Betrachtung der Heizungsanlage, der Gebäudehülle, der Möglichkeit zur Nutzung von erneuerbaren Energien und weiteren Ein-sparpotenzialen (z.B. Abdichtung von Fenstern o.Ä.) hinzu.
Wer in Betracht zieht, eine Solar- bzw. Photovoltaik-Anlage installieren zu lassen, wird beim Eignungs-Check Solar vor Ort beraten, ob das Dach geeignet ist. Dazu werden der Dachtyp und –zustand, die Schräge, der Verschattungsgrad und die bestehende Heizungsanlage sowie die Anschlussmöglichkeiten im Haus geprüft.
Der Solarwärme-Check prüft bestehende thermische Solar-anlagen auf Schwachstellen im System, durch die Wärmeverluste entstehen (z.B. fehlende Dämmung der Rohre). Außer-dem wird die Kommunikation zwischen Solarthermieanlage und Heizkessel betrachtet, die erforderlich ist um möglichst viel Heizwärme durch Sonnenstrahlung zu erzeugen.
Beim Heiz-Check wird die Heizungsanlage auf optimale Einstellung und Effizienz hin überprüft, wichtige Systemtemperaturen werden gemessen. Der Heizcheck eignet sich nur für wasserführende Systeme, wie Gas- oder Öl-Kessel, Fernwärmestationen oder Wärmepumpen, nicht für Elektroheizungen.
Beim Detail-Check suchen die Energieberater*innen je nach Bedarf Lösungen für Probleme wie Zugluft oder Schimmel oder nehmen den baulichen Wärmeschutz oder die Haustechnik unter die Lupe.
Erschienen in „Grötzingen aktuell“. Ausgabe 15.01.2021