FroschNews 2022 #1

FroschNews 2022 # 1

Die Frühjahrswanderung der Amphibien begann in diesem Winter extrem früh – schon Ende Dezember des Vorjahres. Am Abend des 29.12.2021 wurden von Steffen die ersten Springfrösche an der Leiteinrichtung gesichtet; insgesamt etwa 15 Tiere!

In den letzten 20 Jahren, in denen Thomas bereits Amphibien an der B3 einsammelt, gab es noch nie einen so frühen Start. 2021 war der Beginn der Frühjahrswanderung auch sehr früh, aber ziemlich genau einen Monat später (28.01.2021). Nach diesem „Frühstart“ tat sich dann allerdings den ganzen Januar nicht viel. Es regnete kaum und war zu kalt.

Erst am 6.Februar gab es einen ersten Aktivitätspeak. An diesem Abend schüttete es wie aus Kübeln, und Steffen und ich sammelten zusammen ca. 100 Springfrösche ein, bevor wir völlig durchnässt aufgeben mussten. An diesem Abend waren wohl zwei bis drei mal so viele Amphibien an der Leiteinrichtung unterwegs. In den folgenden Tagen ließ die Wanderungsaktivität wieder deutlich nach, und erst am 16. Februar gab es einen neuen Höhepunkt. Es wurden von Ute 216 Amphibien- darunter Teich-, Kamm- und Bergmolche, Erdkröten und Braunfrösche eingesammelt.

Insgesamt ist die bisherige Bilanz an wandernden Amphibien bis Ende Februar aber enttäuschend. Jetzt sind die Nächte auch wieder frostig, und es scheint auch erst mal keine amphibienfreundliche feuchte Witterung zu geben. Dazu kommt die schwierige Situation im Bruchwald beim Baggersee. Zur Zeit steht nur an wenigen Stellen etwas Wasser. Die Laichmöglichkeiten sind sehr begrenzt, und es ist ungewiss, wie lange sich das Wasser hält.

Bruchwald beim Grötzinger Baggersee – 11.02.2022

Bruchwald beim Grötzinger Baggersee – 11.02.2022

Am Weingartener Moor sieht es besser aus. Der Wasserstand ist hoch – 10.01.2022

Möglichkeiten zum Ablaichen haben unsere Amphibien weiterhin am Springfroschteich am Werrabronner Graben – 11.02.2022

Im Springfroschteich sind tatsächlich schon die ersten Laichballen zu sehen. Am 23.02.2022 waren es sechs Stück.

Am 22.01.2022 fanden die ersten Biotop-Aktionen des Jahres statt: Schilf am Werrabronner Teich entfernen und eine Aktion am Salamderbecken bei der Max-Geßmann-Hütte. Am Salamanderbecken wurden an diesem Tag die großen Randsteine entfernt, um den Feuersalamandern den Ausstieg aus dem Becken zu erleichertern.

In der Vergangenheit kam es ja immer wieder vor, dass entkräftete Salamanderweibchen nach dem Gebären der Larven es nicht mehr aus dem Becken geschafft haben und am Bodengrund tot aufgefunden wurden.

Salamanderbecken nach Entfernen der Randsteine – 23.02.2022

Zwei sehr unterschiedlich große Salamanderlarven am Beckenrand – 23.02.2022

Weit oberhalb des Salamanderbeckens gibt es eine kleine Senke, die mit Wasser gefüllt ist und wahrscheinlich vom Wild genutzt wird. In diesem Minigewässer habe ich dieses Jahr zum ersten Mal Salamanderlarven gefunden.

Pfütze im Salamanderwald

An der Salamanderpfütze in der Nähe des Parkplatzes bei der Deponieauffahrt haben trotz sehr geringer Wassertiefe von 5-10 cm Feuersalamander Larven abgesetzt

Salamanderpfütze mit sehr wenig Wasser – 23.02.2022

Da von der Quelle am Hang so gut wie gar kein Wasser nachfließt, wird der Wasserstand wahrscheinlich bald sehr kritisch für das Überleben der Larven. Dieses Problem besteht schon seit ein paar Jahren. Die Pfütze trocknet ohne das Nachströmen von Wasser schnell aus.