FroschNews 2024 #1
Die Frühjahrs-Amphibienwanderung war auch dieses Jahr ernüchternd, und das obwohl die Laichbedingungen in diesem Frühjahr optimal sein sollten.
Der Regen im Herbst und Winter war segensreich und hat dazu geführt, dass viele Teiche und Tümpel sich auffüllen konnten und weite Flächen des Bruchwaldes am Baggersee passend zur Laichzeit unter Wasser stehen.
Die ersten Tiere wurden von Thomas am Abend des 2.Januar an der B3 gesichtet. Es gab dann etliche feuchte Abende mit Amphibienwetter, aber es waren allgemein immer nur wenige Springfrösche an der Strecke unterwegs. Erdkröten wurden so gut wie keine beobachtet.
Das Wasser im Springfroschteich im Werrabronner Graben war im Winter größtenteils abgelassen worden, und bevor der Zulauf wieder geöffnet wurde, fand am 10.02.2024 die erste Biotop-Aktion des Jahres statt. Das viel zu üppig wuchernde Schilf wurde an verschiedenen Stellen des Uferbereichs stark zurückgeschnitten.
In den folgenden Wochen haben dann Springfrösche im Teich abgelaicht. Am 26.Februar waren 12 Laichballen zu sehen.
Es kamen dann noch weitere dazu. Insgesamt wurden es aber nicht mehr als 27 und damit deutlich weniger als letztes Jahr, wo 40 Laichballen gezählt wurden und sehr viel weniger als die fast 200 Laichballen im Jahr 2022.
Die ersten kleinen Kaulquappen sind schon Anfang März geschlüpft. Da im Moment keine Kalikokrebse im Teich nachzuweisen waren, haben die Quappen hoffentlich gute Entwicklungschancen.
Die Gelbbauchunken sind dieses Jahr auch früher aktiv als sonst. In der Regel kommen die Gelbbauchunken erst im Laufe des Aprils aus ihren Winterverstecken. Bei diesem ungewöhnlich milden März erwachten die Tiere aber wohl früher aus ihrer Winterruhe. Bereits am 13.März war eine Unke an der Leiteinrichtung der B3 unterwegs, und inzwischen sind Gelbbauchunken in den meisten von uns angelegten Tümpeln nahe der B3 aufgetaucht.
Bei unserer zweiten größeren Biotoppflegeaktion haben wir am 23.März bei den Folienteichen an der B3 einen Versuch mit einer Metallwanne gestartet. Diese soll für die Gelbbauchunken als Ersatzgewässer dienen.
Ende letzten Jahres wurden auch im Rahmen eines von der ENBW geförderten Naturschutzprojektes im Bruchwald nördlich des Grötzinger Baggersees neue Laichgewässer für die Gelbbauchunke angelegt. Es wird spannend zu beobachten, wie gut sie von den Unken aufgesucht werden.
Das Wasser im Salamanderbecken an der Max-Gessmann-Hütte ist von einem dichten Algenteppich überzogen. Im Geflecht der grünen Algen erkennt man aber viele Feuersalamanderlarven.
Die Salamanderpfütze in der Nähe des Parkplatzes ist sehr gut mit Wasser gefüllt. Auch hier sind viele Feuersalamanderlarven zu sehen, und teilweise halten sich auch Springfrösche dort auf.