FroschNews 2022 #2
Der März ist für unsere Frühlaicher ein sehr wichtiger Monat. Es ist die Hauptlaichzeit für die Braunfrösche und Erdkröten. In diesem Jahr war der März ein ungewöhnlich sonniger Monat und leider auch sehr trocken. Dies wirkte sich natürlich auf die Bereitschaft der Amphibien zu den Laichgewässern zu wandern aus.
Nennenswerte Wanderungsaktivität gab es nur zur Monatsmitte. Vorher war es zu kalt – vor allem die Nächte sehr frostig – und ab dem 19. März folgte eine langanhaltende Schönwetterperiode ohne jeglichen Niederschlag.
Immerhin an einem Abend war das Wetter optimal für die laich- und paarungsbereiten Amphibien. Das war der 15. März, an dem sich abends bei 7°C und leichtem Regen an der B3 vor allem „rundliche“ Springfroschweibchen einsammeln ließen. Die männlichen Springfrösche waren wohl schon vor Wochen losgezogen, um ihre Partnerinnen an den Laichgewässern zu erwarten. Die Springfroschweibchen verlassen nach dem Laichgeschäft sehr bald wieder das Gewässer, während die Männchen in der Regel noch länger am Tümpel verweilen.
An diesem Abend waren auch sehr viele Feuersalamander auf der Strasse zur Gessmann-Hütte unterwegs. Leider hat ein PKW-Fahrer, der diese Strasse benutzte, mindestens einen Salamander und eine Erdkröte überfahren.
Blutzoll der Amphibien für ihr „unbedachtes“ Aufhalten auf einer Forststraße.
An solchen Abenden sollte diese Straße, die zum wahrscheinlich wichtigsten Laichgebiet der Feuersalamander führt, unbedingt für Autoverkehr gesperrt werden.
Die Salamanderpfütze in der Nähe des Parkplatzes bei der Deponieauffahrt ist wie in den letzten Jahren nur ein Pfützchen mit sehr wenig Wasser. Das von der Quelle kommende Rinnsal versickert schon vorher.
Die große Zahl von Feuersalamandern, die auch jetzt noch diese winzige Pfütze aufsuchen, um ihre Larven abzusetzen, zeigt, wie wichtig dieses Minigewässer für die hier lebenden Salamander ist. Falls der Wasserstand weiter abnimmt, haben die Larven kaum Überlebenschancen.
Im großen Salamanderbecken neben der Hütte sieht es für die Larven besser aus. Es haben sich allerdings extrem viele Algen gebildet.
Da der Bruchwald am Baggersee inzwischen komplett trocken gefallen ist, gibt es für die vom Bergwald kommenden Braunfrösche kaum noch Laichmöglichkeiten.
Daher ist der Werrabronner Teich von noch größerer Bedeutung für unsere Springfroschpopulation geworden.
Die Ergebnisse der Springfroschaktivität kann man an der Zahl der abgelegten Laichballen sehr schön sehen. Am 3. März lag deren Zahl noch bei 16, am 12.03. waren etwa 20 und am 14.03. 30 Laichballen zu sehen. Nach der milden Regennacht vom 15. März stieg die Zahl auf deutlich über 100 an.
Ende März kann man von 150-200 Laichballen ausgehen, was deutlich mehr ist als in den letzten Jahren. Es ist ganz überwiegend Springfroschlaich. An einer ufernahen Stelle haben aber auch Grasfrösche abgelaicht,
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Viele unserer Springfrösche haben dieses Jahr auch in den Kleinsttümpeln auf der Bergseite der B3 abgelaicht.
In allen von uns eigentlich für die Gelbbauchunke angelegten Tümpeln sind im März eine Menge Springfroschlaichballen. Sogar in den sehr kleinen stark mit Gras zugewachsenen „Folienwagenspuren“ wurden Laichklumpen abgesetzt.
Letztes Jahr haben wir einen neuen Teich auf der Seeseite der B3 unweit von unserem großen Unkentümpelfeld angelegt. Dieser hat sich im Winter gut mit Niederschlagswasser gefüllt und wurde im März von Springfröschen als Laichgewässer genutzt, obwohl auch dieser Tümpel primär für die später laichenden Gelbbauchunken gedacht war.
Da die 21 gezählten Laichballen für diesen kleinen Tümpel zu viel waren, habe ich 14 davon in den großen Springfroschteich überführt, wo die Kaulquappen trotz Gefahr durch die Kalikokrebse hoffentlich bessere Entwicklungschancen haben.
Am 28. März waren schon viele Kaulquappen zu sehen die in dem durch die starke Sonneneinstrahlung der letzten Tage erwärmten Wasser geschlüpft waren.
An unserem ersten Biotop-Aktionstag am 26. März haben wir den Zulauf für den Tümpel auf der Seeseite der B3 nahe der Straße zum Fischerheim freigelegt und dadurch wieder mit Wasser gefüllt. Im Graben daneben wurden kleine Pools für die Gelbbauchunken angelegt.
Bei den sehr zugewachsenen Kleinsttümpeln auf der Bergseite wurden die Pflanzen größtenteils entfernt und die meisten Laichballen in den größeren Springfroschteich überführt.
Außerdem wurde mit dem Ausheben einer Grube für einen neuen Teich nahe den schon vorhandenen Folienteichen begonnen,
Am unserem nächsten Aktionstag am 9. April soll dieser fertig werden.