FroschNews 2022 #3
Fast hätte man nicht mehr daran gedacht: Es kann in Karlsruhe doch noch Dauerregen geben!
Am 9. April hat es den ganzen Tag unablässig geregnet und viele Tümpel haben sich wieder gefüllt. Leider für die Frühlaicher zu spät.
Aber andere Amphibien konnten davon profitieren. So steht nach den ergiebigen Regenfällen z.B. in den Gräben der Rüppurer Salmenwiesen wieder Wasser und die hier vorkommenden Arten Kreuzkröte und Laubfrosch versammeln sich in milden Nächten zu lautstarken Konzerten.
Mit etwas Glück kann man auch die Rufe der seltenen Knoblauchkröte hören, die sich ebenfalls über die wassergefüllten Gräben in den Wiesen freut.
Doch zurück zu den Biotopen auf der Grötzinger Gemarkung:
Die Zahl der Laichballen im Werrabronner Teich hat im April nochmals zugenommen und somit die 200 sehr wahrscheinlich überschritten.
Inzwischen tummeln sich Abertausende von kleinen und auch schon etwas größeren Kaulquappen im Wasser.
Hoffentlich schaffen es viele von ihnen, sich zu Fröschen zu entwickeln. Kalikokrebse, die ja eine große Gefahr für die Kaulquappen darstellen, wurden in dem Teich bisher nur wenige gesichtet.
In die Kleinsttümpel auf der Bergseite der B3 haben wie im März auch im April immer wieder Springfrösche ihren Laich abgesetzt, sogar in die viel zu kleinen schmalen wagenspurartigen Tümpelchen, die für die Gelbbauchunken angelegt wurden.
Da die schlüpfenden Kaulquappen so gut wie keine Entwicklungschancen in den Minitümpeln haben, wurden die Laichballen in den großen Springfroschteich überführt.
Im neueren Folienteich ist zur Zeit sehr viel Leben!
In dem von uns erst im letzten Frühjahr angelegten Teich auf der Seeseite der B3, nicht weit entfernt vom Unkentümpelfeld, haben die nun in großer Zahl geschlüpften Springfroschlarven gute Entwicklungsmöglichkeiten, zumindest solange der Wasserstand sich hält. Es sind im Moment im Wasser auch noch kaum Feinde zu sehen, die es auf die Quappen abgesehen haben könnten.
Gute Nachrichten gibt es auch von der Salamanderpfütze nicht weit vom Parkplatz.
Nach dem Dauerregen am 9. April hat sich wieder richtig viel Wasser in der Pfütze angesammelt und die Feuersalamander haben sofort die Laichmöglichkeit genutzt. Sie sind in großer Zahl zur Pfütze geströmt.
Im Salamanderbecken an der Max Gessmann Hütte haben sich zu Beginn des Aprils sehr viele grüne Algen entwickelt, die teilweise einen dichten Teppich gebildet haben.
Im Laufe des Aprils hat der starke Algenbewuchs wieder abgenommen. Es sind häufig adulte Feuersalamander im oder am Wasser zu sehen. Ihren Nachwuchs kann man vor allem in den Randzonen des Beckens beobachten. Viele Larven sind schon ziemlich weit entwickelt und die Farbflecken der adulten Tiere sind schon erkennbar.
Bleibt noch zu erwähnen, dass von der Rückwanderung der Braunfrösche und Erdkröten in den Bergwald nicht viel zu merken war. Es gab nur wenige Aprilnächte mit günstigen Bedingungen, an denen aber auch nicht sehr viele Amphibien unterwegs waren.