Erdüberlastungstag – Earth Overshoot Day
Die US-Organisation „Global Footprint Network (GFN)“ berechnet seit 1972 den Tag, an dem die Erdüberlastung erreicht ist, den „Earth Overshoot Day“.
Dabei werden zwei Größen gegenübergestellt. Die erste ist die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen, also etwa, wie viel nutzbare Biomasse in Wäldern neu produziert wurde. Die zweite ist der gesamte Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser und Ackerland, den die Menschen derzeit für ihre Lebens- und Wirtschaftsweise brauchen. Das dafür genutzte Konzept des „ökologischen Fußabdruckes“ ist, ein Buchhaltungssystem für die natürlichen Ressourcen, das 2003 von dem Schweizer Ingenieur und Umweltwissenschaftler Mathis Wackernagel entwickelt wurde.
1972 lag dieser berechnete Erdüberlastungstag am 10. Dezember. Im Jahr 2017 war dieser Tag am 2. August erreicht und 2019 sogar bereits am 29. Juli. Auf Deutschland allein berechnet war der Tag am 3. Mai 2019.
Damit waren rechnerisch die natürlichen Ressourcen des Planeten für das laufende Jahr aufgebraucht. Der Raubbau an der Natur nimmt weiterhin zu. Alles was über diesen Termin hinaus verbraucht wird, ist Diebstahl an künftigen Generationen.
Für Deutschland zeigte die Rechnung auf, dass hier dieser Tag bereits im April erreicht wurde. Würden alle Menschen leben und wirtschaften wie wir, wären 3.2 Erden notwendig, um den Ressourcenbedarf zu decken.
Hierzulande tragen vor allem der immer noch hohe CO2-Ausstoß, sowie die Übernutzung von Ackerland und Waldflächen zum großen Öko-Fußabdruck bei. Würde der Konsum- und Lebensstil der US-Bürger globalisiert, wären sogar fast 5 Erden nötig (Frankfurter Rundschau 03. August 2017)